Kann man mit dem Smartphone Deutsch lernen? | Tag #15 | Deutsch sprechen: 30 Tage Challenge
Smartphones sind schon schlau und man kann vieles mit ihnen machen, aber wie nützlich sind sie beim Deutschlernen?
Wofür kann man sie gut nutzen?
Worauf muss man dabei achten?
Meine 3 Tipps zum Thema "Deutsch lernen mit Smartphones"
Links aus dem Video
🌐 Probiere diese 5 Online-Wörterbücher und Thesauri aus.
🌐 12 Apps zum Deutschlernen im Test "Stiftung Warentest"
🌐 Davon die ersten 2 empfehlenswert
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Transkript Tag #15
Deutsch lernen mit dem Smartphone - geht das überhaupt?
Als ich Deutsch gelernt habe, hatten wir noch nicht mal Internet oder einen Computer zu Hause. Heute tragen wir überall mit uns multifunktionale Geräte, durch die wir mit der ganzen Welt verbunden sind. Ist es nicht Wahnsinn?
Unsere Smartphones können alles, oder sagen wir fast alles. Und da Sprache auch fast überall ist, ist es auch relativ einfach und bequem überall zu lernen und zu üben.
Deshalb möchte ich mit dir heute über die Möglichkeiten und auch über ein paar Einschränkungen der neuen Medien sprechen.
Als Allererstes fangen wir an mit ein paar Grundeinstellungen, die dir helfen nebenbei dein Deutsch zu verbessern, bzw. ein paar funktionale Wörter aus dem digitalen Alltag zu lernen.
1. Stelle dich komplett auf Deutsch um.
Und damit meine ich die Spracheinstellungen von deinem Handy, deiner Mailbox und all deinen Konten.
Das empfehle ich allen meinen Lernern, sogar wenn sie noch auf dem Niveau A1 sind.
Stelle dein Handy auf Deutsch um.
Gehe in die Einstellungen und wechsle die Sprache zu Deutsch.
Die meisten Funktionen, die du jeden Tag benutzt, kennst du schon sowieso auswendig. Mach dir also keine Gedanken, dass du die Sachen nicht mehr findest. Denn du weißt ganz genau, wo alles ist.
Die Symbole bleiben nämlich dieselben.
Der Vorteil ist aber, dass du ein paar neue Wörter ganz nebenbei auf Deutsch lernst, wie zum Beispiel “Sie haben eine neue Nachricht” oder “Sie haben einen verpassten Anruf”.
Ja, es ist vielleicht nicht super viel, was man dabei lernt, aber zumindest muss du nicht mehr darüber nachdenken, ob Nachricht und Anruf der, die oder das sind, weil du es so oft siehst, dass du es dir irgendwann unbewusst gemerkt hast.
Das Gleiche gilt für dein E-Mail-Programm.
Die meisten E-Mail-Konten kann man bestimmt auf Deutsch einstellen, so dass du auch Wörter wie Post-Eingang, Post-Ausgang, versenden, weiterleiten usw. automatisch lernst.
Das Einfachste und das Lustigste ist glaube ich, wenn du dein Facebook-Konto auf Deutsch einstellst, denn da siehst du plötzlich zwei Wörter neben dem Like-Button, nämlich “Gefällt mir”.
Wie gesagt, probiere es aus und ich glaube, dass du einen positiven Nebeneffekt beim Lernen erleben wirst.
Als Zweites möchte ich deine Aufmerksamkeit auf ein paar Hilfswerkzeuge richten.
2. Damit meine ich die ganzen Online-Wörterbücher und Nachschlagewerke.
Wir benutzen sie alle - Google Tranlator, Linguee, dict.cc, Pons und wie sie alle heißen…
Natürlich sind sie super praktisch und wenn man schnell nach einem Wort sucht, will man ja auch eine schnelle Übersetzung finden. Aber Vorsicht! Ich benutze sie auch täglich und ich sage auch nicht, dass du überall dein dickes Wörterbuch mitnehmen sollst. Nur sei vorsichtig und verlasse dich nicht immer und hundertprozentig auf das erste Wort, was als Übersetzung vorgeschlagen wird.
Gerade beim Google-Translator oder solchen Programmen, die ganze Sätze und Texte übersetzen “können”. Da werden so oft Sachen falsch übersetzt und damit meine ich auch ganz einfache Wörter, dass man mehr damit lachen kann, als dass es irgendwas nutzt.
Ja klar, wenn man wirklich keine andere Möglichkeit hat, kannst du das schon verwenden. Ich mache es auch, so ist es nicht, aber einfach Vorsicht.
Anstatt Google benutze ich viel lieber Linguee - Das ist ein Wörterbuch, was auf echte Beispiele und Quellen basiert und damit kann ich immer die Übersetzung im Kontext sehen. So kann ich auch viel besser erkennen, ob das der Kontext ist, in dem ich das Wort auch benutzen möchte, und mir die passende Übersetzung aussuchen.
Weitere hilfreiche Online-Wörterbücher und Nachschlagewerke, die auf jeden Fall mindestens einen Blick wert sind, verlinke ich dir unter dem Video.
Nächster Punkt:
3. Lern-Apps
Das sind meistens irgendwelche Apps zum Vokabellernen für unterwegs… (Das) finde ich prima. Warum soll man die Wartezeiten oder die Fahrt zur Arbeit nicht sinnvoll nutzen und anstatt Candy Crush Soda Saga ein paar Vokabeln in den Kopf kriegen? Alles schön und gut. Du sollst auf jeden Fall etwas finden, was dir Spaß machen.
Es gibt ganz viele Wort-Rätsel oder Scrabble und auch viele andere Wort-Spiele, wo man auch gegen echte Online-Partner spielen kann.
Ansonsten bieten auch viele Apps die Möglichkeit Vokabeln nach Themen zu lernen. Die meisten haben auch Bilder mit Ton dazu. Das finde ich auch super, wenn du die Aussprache zum Wort hörst und es nicht nur schriftlich lernst oder kurz erkennst und mit dem passenden Bild verbindest. Achte darauf, dass du dir auch tatsächlich die Wörter merkst. Das merkst du am besten, wenn du das Wort selbst eingeben, also eintippen musst.
Nur eine kleine Anmerkung zu solchen Apps - Sie machen Spaß und sie sind eine nette Ablenkung. Die Gefahr ist, aber dass sie dir oft einen falschen Eindruck vermitteln können. Ich weiß, es ist schön viele Punkte zu bekommen und zum nächsten Level oder zum nächsten Thema zu wechseln, aber sie können auch komplette Zeitverschwendung sein, wenn du sie nicht gezielt einsetzt.
Als Beispiel gebe ich dir unser Kindermädchen Zsuzsi. Zsuzsi wollte Englisch lernen, weil sie bei vielen Englisch-sprachigen Familien als Kindermädchen gearbeitet hat und dabei ganz, ganz wenig Englisch versteht. Also hat sie sich entschieden mit Duolingo mehr Wörter zu lernen. So hat sie fleißig jeden Tag Vokabeln hin und her gelernt. Nach ungefährt einem Monat wollte ich sehen, ob das ganze Lernen irgendeinen Effekt hatte und habe sie ein paar einfache Sachen gefragt, wie zum Beispiel ob sie die Wochentage oder die Uhrzeit schon kannte. Da meinte sie - Oh, das habe ich noch nicht gelernt.
Und ich so: Ok, was hast du denn gelernt? Was kannst du mir sagen?
Und sie so: Naja, ich weiß nicht, z.B.
Die Katzen trinken Wasser.
Die Mauer ist aus Stein.
oder
Mein Bruder hat zwei Boote.
Und ich so: “Na, super. Aber das Wichtigste, wofür du Englisch brauchst, ist, um mit den Familien zu kommunizieren, wo du arbeitest. Und das Erste, was du wissen musst, ist die Wochentage und die Uhrzeit, damit du weißt, wann du zur Arbeit gehen sollst, wenn sie dich brauchen oder mit dir einen neuen Termin ausmachen wollen.”
Dazu sagte Zsuzsi einfach: Ja, das stimmt… aber zu dieser Lektion bin ich noch nicht gekommen.
Gut, vielleicht kommst sie später dazu. Was ich dir aber damit sagen möchte, ist das ein zielloses Lernen nicht besonders effektiv ist.
Irgendwann kann es sogar kontraproduktiv werden, wenn du nicht weißt, wozu du das lernst, was du lernst. Denn Wörter wie Mauer oder Stein oder Boote sind vielleicht relativ einfach zu lernen, aber wann wird sie sie brauchen. Vielleicht spielt sie mit den Kindern und sie bauen gemeinsam eine Mauer aus Steinen und fahren mit den Booten um herum. Aber nur vielleicht. Im Grunde genommen gibt es viele wichtigere Sachen, die sie vielleicht zuerst lernen könnte. Sachen, die für sie persönlicher, relevanter und nützlicher sind, weil sie es auch jeden Tag benutzt, wie z.B. die Wochentage, damit sie problemlos Termine ausmachen kann und neue Arbeitsaufträge bekommen kann.
Und seien wir mal ganz ehrlich: Jeder fühlt sich viel motivierter, wenn er sieht, dass das Lernen produktiv ist und einen Effekt hat.
Mein Tipp in diesem Fall ist, wenn du dir schon die Mühe macht, neue Vokabeln zu lernen, dann zumindest solche, die für dich relevant sind. Ich mag z.B. sehr
Quizlet.com
Das ist ein Programm, womit du deine eigenen Listen erstellen kannst oder mit den Listen von anderen Lernern lernen kannst. So kannst man selbst entscheiden, welche Wörter du lernen möchtest und die relevanten von den unrelevanten Sachen aussortieren. Mehr findest du auf der Webseite von quizlet.com. Eine App fürs Smartphone gibt es auch. Und du kannst sie auch im Offline-Modus benutzen.
Ja, heutzutage gibt es unglaublich viele Webseiten zum Deutschlernen. Immer mehr Lehrer schreiben einen Blog mit Lerntipps oder veröffentlichen Videos auf YouTube. Manche gründen auch eine Lerngruppe auf Facebook und tauschen sich da weiter aus über Probleme und Fragen zum Deutschlernen.
Darüber würde ich mich aber mit dir extra noch mal unterhalten.
Kann man überhaupt auf irgendwelchen Blogs, Facebook-Gruppen oder mit YouTube-Videos Deutsch lernen? Und worauf solltest du dabei achten? Meine Tipps zum Deutschlernen mit Social Media bekommst du morgen.
Jetzt bist du aber erstmal dran:
Probiere es aus.
1) Stell dein Smartphone auf Deutsch um und
2) teste ein paar der Apps, die ich dir heute vorgestellt habe.
3) Erzähle mir ruhig mehr von dir:
Lernst du gerne Deutsch, wenn du unterwegs bist?
Welche Apps oder andere Methoden zum Deutschlernen benutzt du gerne?
Deine Herausforderin,
Dilyana
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